Was hat Sie bewogen, erneut bei der Wahl anzutreten?

Bernd May: Als ich 2010 zur Wahl angetreten bin, geschah dies mit der Intention, "in Gerolstein etwas zu bewegen". Ich habe damals nichts Großes versprochen - ich habe gemacht! Und wenn ich die Zeit seit September 2010 reflektiere, ist vieles geschafft und geschaffen worden, z.B. die Neugestaltung der Innenstadt, der "Bestattungswald" am Waldfriedhof, der tolle neue Kindergarten, eine Vielzahl von Maßnahmen in den Stadtteilen, usw.

Zudem ist einiges geplant bzw. begonnen und steht zur Realisierung an, z.B. der barrierefreie Ausbau der Bahnstation, Umgestaltung des Bahnhofsumfelds, Innenstadtentwicklung an der Brunnenstraße, Verbesserung der Breitbandversorgung der Stadtteile usw. In all diesen Themen bin ich ganz tief drin, habe sie von Anfang an begleitet, habe Impulse gesetzt - und will natürlich auch deren weitere Entwicklung aktiv mitgestalten.

Ein weiterer Grund ist, dass ich auch zukünftig "weiter bewegen" will - Herausforderungen gibt es genug.

Welche Themen stehen im Mittelpunkt des Wahlkampfs?

Bernd May: Es gibt keine Themen, die ich in den Mittelpunkt des oder eines Wahlkampfs stelle. Vielmehr stelle ich Themen, u.a. die unter Frage 1. genannten, sowohl jetzt als auch zukünftig in den Mittelpunkt meiner täglichen Arbeit als Stadtbürgermeister. Es ist wichtig, Themen zu "bearbeiten" und nicht, darüber zu "reden" ohne zu wissen, ob sie umsetzbar sind.

Ich bin 2010 von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt worden, weil sie mir zugetraut haben, etwas in Gerolstein und den Stadtteilen zu bewegen. Ich glaube, das habe ich bewiesen und das ist vielerorts sichtbar. Wichtig ist aber auch, dass ich mich um die Themen, die eben noch nicht abgeschlossen sind, auch in Zeiten des "Wahlkampfs" genauso intensiv kümmere, wie bisher. Das tue ich und arbeite in meiner tagtäglichen Arbeit akribisch an diesen Themen - als Stadtbürgermeister und nicht als Wahlkämpfer. Der Wahlkampf dauert nur kurze Zeit - die echte Arbeit als Stadtbürgermeister dauert länger und daran wird man gemessen! Die bisherigen Ergebnisse meiner Arbeit als Stadtbürgermeister können sich sehen lassen.

Welches Ziel möchten Sie im Falle eines Wahlsiegs als erstes angehen/verwirklichen?

Bernd May: Wie schon aus meiner Beantwortung der ersten beiden Fragen deutlich wird, gibt es - neben neuen Herausforderungen - geplante bzw. begonnene Maßnahmen, die Priorität besitzen. In diesen Themen bin ich tief drin, weil ich bei allen Gesprächen und Verhandlungen dabei war, die Ansprechpartner kenne und in die Projekte auch eigene Ideen mit eingebracht habe. Die Realisierung dieser Projekte hängt von vielen Dingen ab, oftmals auch maßgeblich von öffentlichen Fördermitteln. Hier möchte ich meine guten Kontakte zu den maßgeblichen Stellen bis in die zuständigen Ministerien nutzen, um die Realisierung der Projekte weiter voranzutreiben - und wir sind auf  einem sehr guten Weg.

Ansonsten halte ich es wie bei der Wahl 2010: Ich mache keine Wahlversprechen. Aber ich werde weiterhin genauso konsequent und intensiv für Gerolstein und seine Stadtteile arbeiten wie bisher. Versprochen!

Warum ist der Posten des Stadtbürgermeisters in Gerolstein für Sie ein "Traumjob"?

Bernd May: Ist der Posten des Stadtbürgermeisters in Gerolstein tatsächlich ein "Traumjob"? Wäre diese Behauptung nicht unglaubwürdig?  Fakt ist, dass mir meine Tätigkeit, mein Job als Stadtbürgermeister sehr viel Freude macht. Vor allem deshalb, weil ich positive Ergebnisse vorweisen kann und das auch anerkannt wird. Die Freude wurde manchmal getrübt durch unqualifizierte und persönliche Angriffe, die mit sachlicher Auseinandersetzung nichts mehr zu tun hatten, aber man kann sich den Umgang miteinander eben nicht immer nach seinem Gusto aussuchen. Leider werden die vom Bund und Land auferlegten finanziellen Belastungen immer mehr, die Finanzausstattung aber definitiv nicht besser, so dass der eigene Gestaltungsspielraum immer enger wird. Die immensen Umlagezahlungen an den Kreis und die Verbandsgemeinde schränken diesen zusätzlich ein. Ich möchte den "Traumjob" mal so beschreiben: eine ehrenamtliche Tätigkeit, die einem viel Zeit und Nerven abverlangt und in der durch die "hohe Politik" die eigenen Gestaltungsräume immer mehr einschränkt werden.

Dass ich mich zur Wiederwahl stelle und weitermache, ist jedoch deutlicher Beweis dafür, dass ich diesen Job total gerne mache und die positiven Aspekte für mich absolut überwiegen. Zudem weiß ich aus meiner bisherigen Arbeit, dass man trotz nicht immer optimaler Voraussetzungen sehr vieles erreichen kann. Die unzähligen Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, die mich in meiner Entscheidung weiterzumachen unterstützt haben, sind Anerkennung und Bestätigung für mich und meine Arbeit - aber auch Verpflichtung, in den nächsten 5 Jahren genauso verantwortungsvoll zu agieren, wie bisher.

Aufgrund meiner Parteilosigkeit stand für mich nie im Vordergrund, was politisch gewollt ist, sondern was für Gerolstein gut ist! Das wird auch zukünftig nicht anders sein.